Warum Hochbegabte oft einen starken Bezug zu ihrem inneren Kind haben
Menschen mit Hochbegabung sind nicht nur intellektuell oft ihrer Umgebung voraus, sondern auch emotional besonders tiefgründig. Viele hochbegabte Erwachsene haben das Gefühl, anders zu sein, nicht dazuzugehören oder sich anpassen zu müssen. Ein Grund dafür liegt häufig in ihrer Kindheit – in den frühen Erfahrungen, die ihr Selbstbild und ihre Wahrnehmung der Welt geprägt haben. Doch was genau hat das innere Kind mit Hochbegabung zu tun?
In diesem Artikel erfährst du, wie deine Kindheitserfahrungen deine Hochbegabung beeinflussen und wie du dein inneres Kind heilen kannst, um dein volles Potenzial zu entfalten.
1. Was ist das innere Kind?
Das Konzept des inneren Kindes beschreibt die emotionalen Erfahrungen, die wir als Kinder gemacht haben und die wir in unser Erwachsenenleben mitnehmen. Ob bewusst oder unbewusst – viele Reaktionen, Ängste oder Verhaltensweisen wurzeln in den prägenden Momenten unserer Kindheit.
Hochbegabte Menschen haben oft ein besonders lebendiges inneres Kind. Ihre tiefe Wahrnehmung, ihre Sensibilität und ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn sorgen dafür, dass sie Erlebnisse besonders intensiv abspeichern – sowohl die positiven als auch die schmerzhaften.
2. Warum Hochbegabte oft ein verletztes inneres Kind haben
Hochbegabte Kinder werden in ihrer Kindheit häufig als „anders“ wahrgenommen. Sie denken schneller, stellen tiefgründige Fragen oder interessieren sich für Themen, die für Gleichaltrige nicht relevant sind. Dies führt oft dazu, dass sie:
- sich unverstanden fühlen,
- sich anpassen, um nicht aufzufallen,
- in der Schule unterfordert sind und sich langweilen,
- als „Besserwisser“ abgestempelt werden,
- früh Verantwortung übernehmen, weil sie Dinge schneller durchschauen.
Wenn hochbegabte Kinder nicht genügend Verständnis und Unterstützung erfahren, kann dies dazu führen, dass sie als Erwachsene an Selbstzweifeln, Perfektionismus oder dem Hochstapler-Syndrom leiden.
3. Wie beeinflusst das innere Kind unsere Hochbegabung?
Unsere Kindheitserfahrungen prägen, wie wir mit unserer Hochbegabung umgehen. Viele hochbegabte Erwachsene:
- Hinterfragen ständig ihre Fähigkeiten, weil sie als Kinder nie die Bestätigung erhalten haben.
- Haben Schwierigkeiten, sich selbst wertzuschätzen, weil ihre Begabung als „normal“ angesehen wurde.
- Zweifeln an sich, obwohl sie überdurchschnittlich leistungsfähig sind.
- Spüren eine tiefe Sehnsucht nach Anerkennung und Zugehörigkeit, weil sie sich als Kind oft isoliert fühlten.
4. Wie du dein inneres Kind heilen kannst
Die gute Nachricht ist: Unser inneres Kind ist nicht für immer verletzt – es kann geheilt werden! Hier sind einige Wege, wie du als hochbegabte Person dein inneres Kind stärken kannst:
- Selbstreflexion: Erkenne, welche prägenden Kindheitserfahrungen dein Selbstbild beeinflusst haben.
- Selbstmitgefühl entwickeln: Sprich mit deinem inneren Kind so, wie du mit einem guten Freund sprechen würdest.
- Alte Glaubenssätze hinterfragen: „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich darf nicht auffallen“ sind Überzeugungen aus der Kindheit, die du loslassen kannst.
- Emotionale Bedürfnisse anerkennen: Erlaube dir, die Gefühle deines inneren Kindes ernst zu nehmen.
- Kreativität zulassen: Oft sind hochbegabte Menschen besonders kreativ – das kann ein wertvoller Kanal sein, um alte Verletzungen zu heilen.
- Neue Erfahrungen machen: Ersetze negative Kindheitserinnerungen durch positive Erlebnisse als Erwachsener.
Fazit: Hochbegabung ist mehr als Intelligenz – sie ist auch eine emotionale Reise
Hochbegabung bedeutet nicht nur schnelles Denken oder eine hohe Intelligenz. Sie ist oft eng mit emotionaler Tiefe verbunden. Wer als Kind nicht die Möglichkeit hatte, seine Hochbegabung als Bereicherung zu erleben, kann als Erwachsener mit Unsicherheiten kämpfen. Doch es ist nie zu spät, sich selbst besser kennenzulernen, alte Wunden zu heilen und das volle Potenzial der eigenen Hochbegabung zu entfalten.
Einen Blogbeitrag über das Hochstapler-Syndrom findest du hier!
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Hinweis
Hochbegabung hat viele Gesichter – ich zeige sie dir!
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht jeder Hochbegabte all diese Facetten zeigt. Hochbegabung bedeutet nicht, dass alle Hochbegabten die gleichen Herausforderungen, Eigenschaften oder Stärken haben. Vielmehr gibt es eine Vielfalt an Möglichkeiten, wie sich Hochbegabung äußern kann – aber auch Bereiche, in denen sie nicht in Erscheinung tritt.
Die beschriebenen Erfahrungen und Eigenschaften sind Optionen, keine universellen Merkmale. Genauso wie nicht jeder Hochbegabte tief reflektiert, mit existenziellen Fragen ringt oder sich schwer abgrenzen kann, gibt es andere, bei denen diese Aspekte ausgeprägt sind. Hochbegabung ist individuell und einzigartig – und genau das macht sie so vielschichtig und spannend.
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